WILDRUHEZONE – Betreten verboten?

Eine Wildruhezone ist ein speziell ausgewiesenes Gebiet, das dem Schutz von Wildtieren dient. Diese Zonen sollen Störungen durch menschliche Aktivitäten minimieren bzw. vermeiden, sodass die Wildtiere ungestört auf Nahrungssuche gehen, ruhen und sich fortpflanzen können. Dies ist besonders in sensiblen Zeiten wie im Winter oder während der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit von großer Bedeutung.

Warum ist Ruhe für unsere Wildtiere so wichtig?

Wildtiere benötigen viele Ruhephasen, um Energie zu sparen, insbesondere im Winter. Wenn sie ständig gestört werden, müssen sie fliehen, was ihren Energiebedarf erhöht und sie erschöpfen kann. Besonders für Tiere wie Rehe kann dies zu einer lebensbedrohlichen Lage führen.

Regelmäßige Störungen führen zudem dazu, dass Wildtiere ihr Verhalten ändern. Sie beginnen, sichere Nahrungs- und Rückzugsgebiete zu meiden, oder ihren Tagesrhythmus unnatürlich anzupassen und in die Nacht zu verlagern. Dies kann langfristig negative Auswirkungen auf Populationen, aber auch auf ihren Lebensraum haben. Bei zu viel Freizeitdruck bleibt beispielsweise Rehwild vermehrt im Wald, nimmt dort junge Bäume als Nahrungsquelle an und wird infolgedessen zum Problem für den Waldbau!

Viele Wildtiere benötigen auch ruhige Gebiete, um sich zu paaren, ihre Nester zu bauen und ihren Nachwuchs großzuziehen. Wenn diese Gebiete gestört werden, kann es zu einem Rückgang der Geburtenrate kommen oder zu vermehrten Todesfällen bei Jungtieren. Besonders bei bedrohten Arten, die ohnehin unter Druck stehen und auf ungestörte Lebensräume und eine gute Fortpflanzung angewiesen sind, wird dies zum Problem. Ruhe für das Wild kann also dazu beitragen, diese Arten zu schützen und zu erhalten.

Was kann ich tun, um aktiv zu unterstützen? Regeln in und um Wildruhezonen!

• Auf ausgewiesenen Wegen bleiben: Besonders in Schutzgebieten ist es wichtig, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben, um Tiere nicht unnötig aufzuschrecken.
• Ruhezeiten beachten: Viele Schutzgebiete haben bestimmte Zeiträume (z. B. im Winter oder zur Brutzeit), in denen bestimmte Bereiche nicht betreten oder nur eingeschränkt genutzt werden dürfen. Dazu zählen auch Nachtwander- und Fahrverbote, da viele Wildtiere dämmerungs- und nachtaktiv sind.
• Hunde anleinen: Freilaufende Hunde können Wildtiere erschrecken oder im schlimmsten Fall hetzen. Deshalb sollte man in der Nähe von Wildtieren oder in Schutzgebieten seinen Hund an der Leine führen!
• Lärm vermeiden: Laute Geräusche wie Rufen, Musik oder andere Aktivitäten können Wildtiere schnell beunruhigen. Besonders in der Nähe von Brutplätzen, Aufzuchtsgebieten oder Rastplätzen sollte Lärm daher vermieden werden.
• Verstöße gegen diese Regeln können nach Region mit Geldbußen geahndet werden!

Welche Tiere profitieren von Wildruhezonen?

Viele verschiedene Tierarten profitieren von Wildruhezonen, insbesondere dann, wenn sie biologisch gesehen generell sensibel auf Störungen reagieren:

• Huftiere wie Hirsche, Rehe und Gämsen: Sie verbrauchen bei Fluchtreaktionen viel Energie, die sie im Winter nur schwer wieder auffüllen können.
• Greifvögel und Eulen: Sie brauchen ruhige Brutplätze, um ihren Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen.
• Bodenbrüter (z. B. Auerhuhn, Birkhuhn): Werden ihre Nester gestört, verlassen sie sie oft dauerhaft.

Was kann den Tieren passieren, wenn ich die Regeln in Wildruhezonen missachte?

Vor allem in der kalten Jahreszeit können Wildtiere durch häufiges Fliehen aufgrund von Störungen zu viel Energie verbrauchen. Im schlimmsten Fall verhungern sie oder erfrieren. Im Frühjahr und Sommer können durch Störungen Fehlgeburten und Aufgabe der Aufzucht eintreten!